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Exotische und gefährliche Ostsee!

Flaute und Sonne mitten auf der Ostsee. Was tun? Irgendwann wird auch die Angel herausgeholt, denn so ein frisch gebratener Dorsch ist ja auch immer lecker. Nicht immer aber verläuft das Angeln so betulich, wie man es sich auf der Ostsee eigentlich denken sollte und hier wurde es wirklich lebensgefährdend… Nachfolgend ein ebenso interessanter wie dramatischer Bericht von Görd Hübner, SY „Flenx“ aus Flensburg.

Mein Segelfreund Bertus und ich unternehmen einmal im Jahr einen etwas ambitionerteren Segeltörn durch die Ostsee. Fast immer führt es uns nach Anholt, so auch in diesem speziellen Jahr. Was dann aber geschah, hätten wir beide nicht für möglich gehalten!

Mit an Bord meiner Segelyacht „Flenx“ (einer X-412) war meine Freundin Viola. Gestartet sind wir Samstag,  den 05. Juni gegen 13.00 Uhr ab Glücksburg Hafen. Bei bestem Wetter, Sonne und Wind waren wir schnell in Sonderburg. Auf die Minute genau um 16:00 Uhr machte die Klappbrücke für uns auf und Dyvig war an diesem perfekten Segeltag noch viel zu nah. Auch Assens war kein Thema, also sind wir die 50 Seemeilen durchgesegelt bis zum Yachthafen von Middelfart.

Am nächsten Morgen wehte eine stramme Backstagsbrise mit ca. 10-13 m/s (fünf bis sechs Beaufort) aus West-Südwest. Mit Genua 3, vollem Groß und Strom von achtern hatten wir bereits am Sonntagabend das ca. 90 Seemeilen entfernte Anholt erreicht! Die Spitzengeschwindigkeit lag bei 11,5 kn über Grund. Und wir waren mächtig stolz, denn so zügig waren wir noch nie auf der Insel gewesen.

Der Hafen war aufgrund der Vorsaison leer und wir machten längsseits an einer Brücke fest. Seit dieser Saison gibt es als Ersatz für die alten Holzbrücken nagelneue Betonpontons und kleine „schwimmende Heck-Pfähle“(verankerte Bojen in Stabform mit einem Auge auf dem Top).

Hafentag auf der Ostsee-Insel Anholt

Nach so schneller Reise hatten wir reichlich Zeit für einen Hafentag. Viola war bisher noch niemals auf Anholt gewesen und war nach unserem ausgiebigen Spaziergang begeistert von der Insel und fasziniert von der wechselnden Vegetation. Am Montagabend lief unser Stegnachbar aus dem FSC,  die SY  „JOSS“ ebenfalls in den Hafen ein,  wir waren uns bereits am Samstag im Alsen-Sund begegnet.

Das Wetter hatte es gut gemeint und pünktlich zum Start der Rücktour drehte der Wind am nächsten Morgen von West auf Südost. Unser angestrebtes Ziel für heute war Ballen auf Samsö. So ging es los mit rauschender Fahrt bei Sonnenschein. Der Wind wurde im Laufe des Vormittages immer schwächer und somit höchste Zeit für eine „Baderolle“,  dachte sich Bertus. Hinein in die Fluten bei 12,5 Grad Wassertemperatur. Brrrr.  Das konnte Viola nicht auf sich sitzen lassen und hinter her ins kalte Kattegat. Brrrr.  Wie gut, dass ich als Skipper die volle Verantwortung für Schiff und Crew hatte und somit meinen Posten nicht verlassen durfte…

Feuer auf der Ostsee

Plötzlich sahen wir am Horizont hinter uns in östlicher Richtung, noch östlicher als „Anholtfyr“, eine riesige schwarze Rauchsäule aufsteigen. Der Hafen von Anholt lag bereits über zehn Seemeilen hinter uns und um zum vermeintlichen Brandherd zu gelangen,  hätten wir selbst unter Vollgas an der Insel vorbei mindestens drei Stunden gebraucht. Auf Kanal 16 war jedoch nichts zu hören.

Unter dem Kartentischdeckel klebt ein Zettel mit wichtigen Kontaktdaten. Um 12:26 Uhr  rief ich Lyngby Radio an und berichte von unserer  Beobachtung. Nein, sie hatten bisher noch nichts davon gehört und wollten sich kümmern. Einige Zeit später sahen wir über dem Rauch manchmal in der Sonne ein kreisendes Objekt aufblitzen. Wie wir später erfahren sollten, war tatsächlich ein Fischerboot auf See ausgebrannt.

Giftiger Ostsee-Fisch

Als der Wind immer weiter einschlief, dümpelten wir schließlich nur noch mit einem guten Knoten Fahrt dahin. Meine Frage an Viola, ob sie uns die Fische, die wir fangen, braten würde, beantwortete sie mit „Na, klar!“ Also auf großen Fischzug, die Schleppangel raus und den Blinker baden! Die paar Fische, die ich bisher mit diesem Gerät aus der Ostsee geholt habe, lassen sich an beiden Händen abzählen, aber dennoch: Versuch, macht klug. Nach einiger Zeit meinte Bertus gegen ca. 13:00 Uhr, wir hätten etwas gefangen. Tatsächlich , es war ein kleiner Fisch an der Angel. Mit…

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Detlef Jens – Gefährliche Gezeiten. Ein Segel-Krimi aus der Bretagne
Detlef Jens – Black Jack. Ein Segel-Krimi
Detlef Jens – Hafenjahre, Leben an Bord
Detlef Jens - Land's End. Ein Segelbuch über das Leben an Bord

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