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Home Sweet Anywhere!

Das gleich vorweg: Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen. Trotzdem muss ich an dieser Stelle darüber schreiben, denn es hat bestimmt so einiges an Potenzial. Das Thema ist eines, das vielen Seglern mit entsprechender Fantasie bekannt vorkommen dürfte: Alles verkaufen und auf Reisen gehen – in diesem Fall allerdings nicht mit dem eigenen Boot, dafür aber über Land und ebenso neugierig, wenn man dem Blog der Autorin glauben darf (http://homefreeadventures.com). Und wenn denn auch noch ein amerikanisches Ehepaar im Rentenalter auf Reisen gehen, dann – ja nun, könnte man, vorsichtig ausgedrückt, hier und da eine gewisse Situationskomik erwarten. Fazit dieser kleinen Einleitung: Ja, ich werde das Buch lesen, denn es macht mich durchaus neugierig. Schon, um herauszufinden wie diese Amerikaner meine liebsten Orte in Old Europe und Nordafrika, beispielsweise Portugal oder Frankreich oder Marokko, so erlebt haben. Auch das ist das Schöne am Reisen: Jeder erlebt seine eigenen Abenteuer, auf seine ganz persönliche und höchst subjektive Weise.

 

Allerdings ist das Buch, auch das ziemlich amerikanisch wie ich finde, recht marktschreierisch gehyped, komplett mit dem Motto „Never postpone“: Niemals aufschieben. Gutes Motto, doch es büßt etwas an Glaubwürdigkeit ein wenn man bedenkt, dass die Autorin Mitte 60 war und plötzlich Angst vor ihrem 70. Geburtstag bekam, also sie mit ihrem neuen Mann auf Reisen ging. Aber ich will hier nicht nörgeln – gerade mit 65 oder 70 solch einen Aufbruch wagen ist schon mutig, selbst, wenn man aus einem langen Arbeitsleben eine ganz gute Pension und ein festes Einkommen hat. Letzteres eben auch aus dem Verkauf des großen, luxuriösen Hauses in dem die beiden bis dahin gelebt hatten: Fortan waren sie „Home Free“, auch das ist wie ich finde ein schöner Ausdruck. Vieles an dem nomadisieren an Land ist natürlich ganz ähnlich, wie beim Reisen auf den Meeren: Zeit zu haben, in die besuchten Orte wirklich „einzutauchen“. Und zu sagen: Zuhause ist, wo wir eben gerade sind. Und überhaupt erst einmal das befreiende Gefühl zu genießen, Ballast abzuwerfen: Alles das, was sich im Laufe eines langen Lebens so angesammelt hat, loszuwerden – Reisen kann man eben nur mit leichtem Gepäck, in jedem Sinne.

Also ein vermutlich durchaus lesenswertes Buch. Ganz ohne Schiffe. Selten, aber es kommt vor!

 

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