Guy de Maupassant: Auf See

„Ein Reisebericht über die Côte d’Azur, herrlich – und auf geheimnisvolle Weise aufschlussreich.“ Julian Barnes

„Dieses Buch ist ein Wunder. Zum Niederknien. Es sollte mich sehr erstaunen, wenn in diesem Herbst noch etwas Schöneres erscheint!“ Annemarie Stoltenberg auf NDR Kultur

Stefan Schorr schreibt: „Dieses schmale, in dunkelblaues Leinen gebundene Büchlein im Pappschuber ist mit hochwertigem Papier, einem Lesebändchen, einer Karte der Côte d´ Azur und Schwarz-Weiß-Titelfoto eine Zierde für jedes Bücherschapp. Die Buchbindekunst harmoniert vortrefflich mit dem fiktiven Törnbericht des weit gereisten Autors Guy de Maupassant, der gleich zu Anfang klarstellt, dass „keine interessante Geschichte und kein interessantes Abenteuer“ zu erwarten sind. „Kurz, ich habe Wasser, Sonne, Wolken und Felsen gesehen – anderes kann ich nicht erzählen –, und ich war einfach in Gedanken, wie man sie spinnt, wenn die Wogen einen wiegen, einlullen und hier- und dorthin tragen.“ Maupassant fügt lässig Anekdoten, Beobachtungen und Impressionen zusammen, die er größtenteils zuvor bereits in Zeitungen veröffentlicht hatte. Er schimpft auf die Dumm- und Hässlichkeit der Menschen und begeistert sich im nächsten Moment für die Schönheit der Natur. Kurzweiliges, geistreiches Lesevergnügen.“

Und dies sagt der Verlag: 

„Ich spüre, wie der Rausch des Alleinseins in mich eindringt, der süße Rausch der Ruhe, die nichts stören wird, kein weißer Brief, kein blaues Telegramm, nicht die Klingel meiner Tür, noch das Bellen meines Hundes. Ich bin allein, wirklich allein, wirklich frei.“ Und tatsächlich wird Maupassant während einer zehntägigen Kreuzfahrt mit der kleinen Jacht Bel-Ami durch nichts gestört als seine beiden treuen Matrosen (die sich höchstens ab und zu über die Windrichtung streiten). An Bord unternimmt er leidenschaftliche Exkurse ins Reich der Gedanken, sinniert über die Oberflächlichkeit der Welt des Geldes in Cannes und ihr prätentiöses Verhältnis zur Kunst, über die Selbstreflektiertheit des Künstlers, über Glück und Einsamkeit. Doch der Willkür von Wind und Wellen entsprechend, die das Boot mal vorwärtstreiben, mal zum Verweilen zwingen, kommt Maupassant um einige Landgänge nicht herum – und die haben es in sich. Ob er von einer Trauung berichtet oder von der Herrenrunde am Nebentisch, von in elenden Verhältnissen lebenden Bauern oder der Scheinwelt der reichen Kurorte und Casinos: Maupassants Liebe zum Kosmos, die sich auf See Bahn bricht, steht sein kritisch-sezierender Blick auf die Mitmenschen an Land gegenüber.

 

Maupassants 1888 im Original erschienener und dank Cornelia Hastings kongenialer Übersetzung nun endlich auf Deutsch erhältlicher Text ist weit mehr als der Bericht über eine Kreuzfahrt von Antibes bis Saint-Tropez: Auf See ist ein so vielschichtiges wie kurzweiliges und inspiriertes Stück Literatur, ein Mosaik von Zeitungsartikeln und Erzählungen aus sieben Jahren schriftstellerischer Arbeit, eine Trouvaille von zeitloser Überzeugungskraft.

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