Eine Rezension meines Buches „Land’s End“, diesmal von der Weltumseglerin und Autorin Mareike Guhr – siehe auch Blau, Türkis, Grün und das Interview mit ihr.
Dieses wunderbare kleine Buch nimmt einen mit auf See, weit weg von Land. Mehr als 12 Jahre war Detlef Jens auf dem Meer Zuhause und berichtet davon wie es ist, dem Landleben den Rücken zuzukehren. Wer, wie ich, schon einmal auf einem Schiff gelebt hat, kann den Grundgedanken des Autors sofort nachvollziehen. An Bord lebt es sich ganz anders. Man ist immer auf Reisen, immer unterwegs, so gar nicht sesshaft. Für den einen mag es eine große Angst sein, den festen Boden unter den Füßen zu verlieren und dabei ständig auf Unvorhersehbares zu stossen, für den anderen und dazu zähle ich mich sehr gerne – stellt es die absolute Freiheit dar. Weiterziehen zu können, wenn es einem nicht gefällt, bleiben zu dürfen wo es schön ist und immer mit der Natur zu leben. Das ist zuweilen anstrengend aber immer auch sehr intensiv.
Land’s End: Als Vagabund am Ende des Landes…
Der Journalist, Autor und vor allem lebenslange Segler Detlef Jens beschreibt in „Land’s End“ ganz leidenschaftlich, was das Vagabundenleben mit einem macht, wie entkoppelt man sich fühlen darf und wie erstrebenswert dieser Zustand ist. Sein Erzählungen sind dabei absolut ansteckend!
Auch von dem Zusammenhalt und den Freundschaften die unter „Liveaboards“ entstehen berichtet er. Davon wie groß die Freude ist, wenn man sich jahrelang nicht gesehen hat und dann plötzlich in einem kleinen Hafen am Ende der Welt auf alte Bekannte stösst. Mal ist er alleine unterwegs, mal zu zweit, immer aber steht dabei das einfache Leben an Bord im Vordergrund. Da seine Reviere vornehmlich in Norden Europas zu finden sind, wird es unter Deck auch häufiger mal etwas kälter, aber es gelingt dem Autor die Atmosphäre in seine Zeilen fliessen zu lassen, die entsteht, wenn ein kleiner Bordofen an Weihnachten in einem fernen Hafen gemütliche Wärme schenkt. Oder das Schiff im Eis eingeschlossen daliegt und ein vorwärtskommen unmöglich macht. Detlef Jens erzählt von seinen sehr unterschiedlichen Schiffen, den vielen besuchten Ankerbuchten und immer wieder von der Sehnsucht nach dem Meer, der Weite und dem Blick zum Horizont. Dort wo das Land endet und das Meer beginnt wartet die Verheißung, der Anfang und der Aufbruch zu neuen Abenteuern.
Eine Antwort
Ein Buch das die Sehnsucht an Bord zu leben greifbar macht und ich hab den Mut bekommen es auch zu tun. Absolut lesenswert. Aber Warnung: Man bekommt unendliche Lust auf ein anderes Leben.