„Old Man Sailing“ ist ein kleiner Leckerbissen für alle diejenigen, die auch mal gerne ein Buch auf Englisch lesen. Ein Segelbuch, natürlich, um genauer zu sein, aber darum geht es hier ja auch meistens. Dieses Segelbuch ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Da ist zum einen die Geschichte an sich – von einem alten Mann, der beschließt, den ersten Corona-Lockdown in größtmöglicher Isolation zu verbringen. Indem er nämlich, alleine auf seinem Segelboot, irgendwo westlich der Britischen Inseln Kreise im Atlantik segelt. Ein wenig wie ein moderner „Fliegender Holländer“, oder auch wie Donald Crowhurst (Teilnehmer des originalen Golden Globe Race alleine um die Welt 1969), der ebenfalls Kreise im Atlantik segelte, wenn auch aus anderen Beweggründen. Und zum anderen ist da der unvergleichliche britische Humor, der hier auch, aber auch nicht nur. zwischen den Zeilen immer wieder aufblitzt.
Dabei wird die Story des segelnden Lockdowns natürlich nicht linear erzählt, es ist keines dieser oft eher langweiligen Logbuch-ähnlichen Seglergeschichten à la „wir segelten von A nach B und der Wind wehte und als wir nach C unterwegs waren, wehte er immer noch“. John ist ein ausgebuffter ex-Zeitungsreporter, und schreiben kann er natürlich. Dank vieler Rückblenden und Anekdoten erhalten wir daher ein relativ umfassendes Bild nicht nur von der Reise, sondern auch von dem Schiff, Typ Rival 32, und dem Menschen.
Also eine echte Leseempfehlung, „Old Man Sailing“ ist eine wirklich unterhaltsame Lektüre – wenn auch nur, fürchte ich, für Segelnde, die eben auch gerne Englisch lesen. Das Buch kann man über Johns Webseite, wo es auch einen ganzen Blog, Podcasts und vieles mehr gibt bestellen. Und wer beim Lesen Appetit auf mehr bekommen hat, dort gibt es noch weitere Bücher von ihm zu entdecken.