Wie lebt es sich so, als „liveaboard“? Da gibt es ja unterschiedliche Ansätze. Einer davon ist dieser: „Detlef à choisir de pas choisir” – an diesen schönen Satz muss ich in derzeit oft denken. Geschrieben hat ihn die wunderbare Journalistin Delphine Fleury, als sie vor vielen Jahren einmal einen Artikel über mich in der französischen Zeitschrift Bateaux veröffentlicht hatte. Damals lebte ich an Bord, segelte durch Europa und arbeitete. Als Autor für etliche Zeitungen und Magazine, in Deutschland, England, den USA und anderswo.
Ich war ein „liveaboard“, aber gewiss kein „Aussteiger“, jedenfalls nicht im landläufigen Sinne. Ich lebte zwar, kreativ, am Rande der Gesellschaft, aber ich war auch immer noch ein Teil davon.

Das ist lange her, seitdem habe ich Zeitschriften gemacht und eine Familie gegründet und Kinder groß gezogen und deshalb viele Jahre auch wieder an Land gewohnt, abgesehen von den herrlichen Jahren an Bord von historischen Wohnschiffen im Hafen von Teufelsbrück in Hamburg, als die ersten zwei Kinder noch klein waren und das dritte noch nicht geboren. Auch das ist schon wieder lange her und nun sind die Kinder groß genug, dass ich wieder an Bord leben, segeln, aber eben auch vom Schiff aus arbeiten kann.
Mein Boot, mein schwimmendes Tiny House, liegt derzeit in Aarhus, meinem für diesen Winter gewählten Liegeplatz.
Aber während ich dies schreibe, in einem Nachtzug von Hamburg nach Basel, reise ich gerade halb durch Europa, durch das tiefste Binnenland, wegen eines sehr spannenden Buchprojektes. Mein vierter Roman um den Yachtdetektiv Fabian Timpe ist vor einiger Zeit fertig geworden, gerade wurde ein tolles Cover layoutet, es wird Anfang Dezember erscheinen (unter dem Titel „Kurs Cannes – Schiffbruch à la Carte“ im KJM-Verlag). Ich freue mich einerseits darauf, bald wieder in Ruhe an Bord zu leben und die Stadt Aarhus sowie die vielen idyllischen Ankerplätze und kleinen Häfen in der Bucht von Aarhus zu entdecken, natürlich segelnd, auch im Winter (ich werde, vermutlich, berichten). Aber gleichzeitig freue ich mich darüber, dass ich immer wieder so wunderbare berufliche Projekte habe, dass ich kreativ und intensiv arbeiten kann.
Ausstieg? Nein, der sieht bestimmt anders aus. Ich habe mich immer noch dafür entschieden,…









