Glücklich mit Käsebrot und Küsschen am Morgen: So schön und so einfach kann es sein! Und auch so: „Aber, erzählt Thomas Boberg in »Insula«, sie sehen schon im Auto, dass sie eine Minute zu spät da sein werden. »Rebecca ruft den Steuermann an. Das darf man. Sie sagt ihm, dass wir in einer halben Minute ankommen werden, ob er nicht eben warten kann. ›Aber wir haben schon abgelegt‹, erwidert der Steuermann. ›Mist!‹, sagt Rebecca. Als wir den Hafen erreichen, sehen wir, wie die Fähre wendet, damit wir mitkommen können. Wir haben sie also geschafft. An Bord war keine Fracht. Nur Freundlichkeit.“ Das wiederum schreibt Thomas Bochert in seiner „Gebrauchsanweisung für Dänemark“.
Klingt nach Klischee von den dauerglücklichen Dänen? Sicher. Ist die Anekdote wahr? Ganz bestimmt. Aber es ist ja auch nur eine von den vielen Geschichten in diesem Buch, dieser „Gebrauchsanweisung“ für den Alltag und den Urlaub in Dänemark. Leicht und flockig geschrieben, auch durchaus persönlich, dabei informativ sogar, wie ich vermute, für gestandene Dänemark-Experten.
Thomas Bochert jedenfalls gehört zu den Experten, er ist seit über 30 Jahren mit einer Dänin verheiratet, lebt in Kopenhagen und ist seit jüngstem sogar ein echter Däne, mit Pass und Staatsbürgerschaft. Er sollte also wissen, was Sache ist in diesem so viel gelobten Land, und kann das alles aus der Sicht eines deutschen Zugereisten erklären. Und das, entgegen einem weiteren Klischee diesmal über die Deutschen, mit viel Humor und Lässigkeit. Oder hat er sich dies womöglich erst in Dänemark angewöhnt?
Der Journalist beleuchtet jedenfalls einige Facetten unseres Nachbarlandes. So heißt es im Verlagstext zum Buch: „Wo 7500 Kilometer Küste zum Verweilen einladen, Babys angeblich mit einer Fahrradklingel auf die Welt kommen und das sommerhus gerne an Besucher aus dem Nachbarland vermietet wird. Er streift durch Kopenhagen, wo Starkoch René Redzepi das berühmte „Noma“ betreibt und im „Freistaat Christiania“ die Hippies regieren. Nimmt von Bornholm bis Møn die 406 Inseln unter die Lupe. Blickt auf Exportschlager wie Jussi Adler-Olsen, Lars von Trier und Mads Mikkelsen. Und verrät, was die beliebte TV-Serie „Borgen“ mit den populistischen Machenschaften in Christiansborg tatsächlich gemeinsam hat; ob die Dänen wirklich so glücklich sind und was wir außer Hygge sonst noch von ihnen lernen können …“
Also eine echte Leseempfehlung für alle, die mehr über Dänemark wissen möchten.
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