Sneak-Preview: Nur Segeln. Die Kolumnen.

Als Amuse Gueule, also als Gaumenkitzler sozusagen, hier eine kleine Leseprobe aus meinem demnächst erscheinenden E-Book mit meinen gesammelten Kolumnen über, na klar, das Segeln. Ein großes kleines Lesevergnügen, das sich jeder gönnen sollte – also am besten immer mal wieder hier herein schauen, wenn das Buch erscheint wird es hier und überall dort, wo es E-Books gibt, erhältlich sein. Und das auf jeden Fall noch in der ersten Hälfte des Dezember; der einen oder anderen Person wird es also hoffentlich dabei helfen, gut und einigermaßen bei Verstand durch die dann bevorstehenden Feiertage zu kommen…

 

Aus der Kolumne vom Februar 2021:

Der romantische Spion, oder: Was ändert sich, wenn ich auf dem Wasser wohne?

Arthur Ransome war ein englischer Reporter, Journalist und Autor. Außerdem war er Spion. Einige behaupten, er sei sogar ein Doppelagent gewesen, was heute nicht mehr nachprüfbar ist. In den 1920er Jahren war er jedenfalls, offiziell, als Korrespondent der englischen Tageszeitung „The Guardian“, in Moskau. Dort verkehrte er in den für diese Zeiten richtigen Kreisen. Er teilte eine Wohnung mit dem Chef der bolschewistischen Propaganda, Karl Radek. Er verstand sich prächtig mit Lenin, den er mehr als einmal beim Schachspiel besiegte. Und er verliebte sich in die Sekretärin von Trotzky, mit der er bald nach England durchbrannte. Vorher segelten die beiden eine Tour durch das Baltikum, an Bord seines in Riga für ihn gebauten Bootes, der „Racundra“.

Denn Arthur Ransome war auch ein ausgezeichneter Segler.

Und er schrieb diesen legendären Satz (in seinem Buch „Racundra’s First Cruise“): „Häuser sind nichts als schlecht gebaute Boote, so fest aufgelaufen, dass man gar nicht daran denken kann sie zu bewegen. Sie gehören definitiv zu den untergeordneten Dingen, sie gehören zum Gemüse und nicht zur Welt der Tiere, unfähig zu fröhlicher Veränderung. Als Ausnahmen würde ich, unter Bedenken, allenfalls noch Schneckenhäuser und Caravans gelten lassen. Das Bedürfnis ein Haus zu bauen ist der müde Wunsch eines alten Mannes, der sich fortan mit einem einzigen Ankerplatz bescheiden möchte. Der Drang jedoch, ein Boot zu bauen, ist das Verlangen der Jugend, die sich noch nicht mit der Idee eines finalen Ankerplatzes abfinden kann.“

Womit wir beim Thema wären. Denn Arthur Ransome war ein romantischer Spion, er lebte gerne an Bord seines Bootes. Diese Vorliebe wiederum teilt er nicht nur mit mir, sondern auch vielen anderen Liveaboards, von denen es sogar in deutschen Häfen zunehmend mehr gibt. Und von denen die meisten ja auch immer mal wieder unterwegs sind. Einige auf ziemlich langen Reisen.

Warum aber leben wir so gerne an Bord? Nun, darauf gibt es viele Antworten, so unterschiedlich und individuell, wie die Liveaboards selbst. Für einige ist es einfach nur die Nähe zum Wasser, für andere das befreiende Gefühl des „nicht-sesshaft-seins“, für wieder andere die Gemütlichkeit an Bord eines Schiffes, die so ganz anders ist als in jedem noch so romantischen Häuschen an Land.

Der Trend geht ja ohnehin Richtung „downsizing“, selbst beim Wohnen. Wer sich, auf dem Weg vom Ost- zum Westflügel seines Anwesens irgendwo zwischen Küchentrakt und Ahnengalerie verläuft, darf sich schon ein wenig gestrig vorkommen. Angesagt ist das krasse Gegenteil: „Tiny Houses“, winzige Wohnkübel, die oft in freier Natur herumstehen und einen minimalistischen Lebensstil geradezu erzwingen. Ein anständiges Segelboot ist da dann doch schon romantischer. Und komfortabler.

Hier sind zehn Weisheiten über das Leben an Bord, in keiner erkennbar geordneten Reihenfolge …

Weiter geht es im neuen E-Book „Nur Segeln“: 

Tendenziös, ironisch, unausgewogen, aber immer unterhaltsam und möglicherweise zusätzliches Öl im Feuer der einen oder anderen Diskussion. Die Kolumnen über das Segeln aus den vergangenen drei Jahren, fein säuberlich gesammelt und sortiert nach den ebenso bedeutenden wie ewig zeitlosen Themen der individuellen Seefahrt in einem pflegeleichten E-Book: Der Mensch und die Maschine, das Segeln im Winter, das beste Boot, lauter Verrückte, verwehte Pläne, Blind Dates und andere Absonderlichkeiten. Eben einfach: Nur Segeln.

Voraussichtlich ab dem 5. Dezember oder ein paar Tage später überall dort erhältlich, wo es E-Books gibt. Sowie natürlich bei Literaturboot.de.

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Meine Bücher

Detlef Jens – Im Kielwasser des Geldes. Ein Segel-Krimi aus Hamburg
Detlef Jens – Gefährliche Gezeiten. Ein Segel-Krimi aus der Bretagne
Detlef Jens – Black Jack. Ein Segel-Krimi
Detlef Jens – Hafenjahre, Leben an Bord
Detlef Jens - Land's End. Ein Segelbuch über das Leben an Bord

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