Soso, die Amis haben also keine Kultur? Macht nichts, dafür sind sie locker drauf und lernen dazu. Und leben zuweilen auch „Kultur“. So zum Beispiel um Mitte April in St. Petersburg, nicht in Russland sondern im sonnigen Rentnerparadies (noch so ein lausiges Vorurteil! Wer je zur Key West Race Week war, oder zur weltgrößten Bootmesse in Fort Lauderdale, weiß es besser) Florida. Und nun also, immerhin schon zum 38. Mal, das „Mainsail Arts Festival“. Ja, genau, übersetzt heißt das: Das Großsegel-Kunstfestival. Ist doch was? Könnte man sich glatt von inspirieren lassen, in Good Old Europe mal etwas Ähnliches zu veranstalten. Das Mainsail jedenfalls ist ein Happening, das jedes Jahr bis zu 100.000 Besucher in die Innenstadt von St. Petersburg lockt: Lebendige Kunst und Kultur if ever there was some…
Künstler und Kunsthandwerker – gut, die Grenze hier ist durchaus fließend, aber auch das ist zum Glück kein Drama – aus ganz USA und Kanada zeigen an 250 Ständen ihre Arbeiten. Die natürlich auch gekauft werden können, die von einer Jury auch benotet und eventuell prämiert werden. Dargeboten wird fast alles, was der populäre Kunstbetrieb so hervor bringt: Gemälde, Aquarelle, Skulpturen, Holzarbeiten, Fotografien, aber auch Töpferwaren, Schmuck, Metallarbeiten und ähnliches. Alle Exponate sind nur in begrenzter Stückzahl, nummeriert, vorhanden.
Umherziehende Musiker, Zauberer, ein tolles Kinderprogramm, Bier- und Weinstände und natürlich Musik runden das Ganze ab. Was fehlt? Bücher, finden wir. Aber das kann ja noch kommen.
Mainsail Arts Festival, in diesem Jahr am 20. und 21. April, Infos hier: www.mainsailartsfestival.org
Alle Fotos von Visit St. Petersburg/Clearwater