An der Kieler Woche kommt man als Segler nicht vorbei, selbst dem eingefleischten Fahrtensegler ist sie ein Begriff. Mit 4000 Teilnehmern, die in über 30 Klassen und Gruppen starten, ist sie von den schieren Zahlen her die größte Regatta der Welt. Jedes Jahr findet sie in der „letzten vollständigen Juni-Woche“ statt, der Termin ist für die Veranstalter nicht verhandelbar. Der Fotograf Heinrich Hecht und der Autor Hans-Harald gehen sich in ihrem aufwändigenn Bildband (30 x 24 Zentimeter) der Frage nach, was die Kieler Woche zur Top-Veranstaltung gemacht hat, und wieso sie sich da hält. Sie schildern dabei keine Regatten und referieren keine Ergebnisse – die Kieler Woche hatte viele tausend Sieger. Stattdessen zeigen sie in den Bildern die Vielseitigkeit der Regattawoche, bei der Akrobaten im 49er ebenso auf ihre Kosten kommen wie Folkebootsegler, Klassiker-Fans, Seesegler und unzählige Jollensegler zwischen zwölf und über 70 Jahren. Der jüngste Teilnehmer eröffnet das Buch, einem 55-fachen Teilnehmer ist ein ganzes Kapitel gewidmet. Heinrich Hecht fotografiert seit den 80er Jahren regelmäßig in Kiel, die meisten Bilder aber sind aktuell für das Buch produziert worden. Der Journalist Hans-Harald Schack betrachtet in fünf Reportagen, wie die Kieler Woche zwischen 1882 und heute vom Kaiser-Spektakel zum modernen Sportfest wurde, wie sie organisiert wird und warum sie zum Publikumsmagneten wurde, der Jahr für Jahr über 150 Millionen Euro Umsatz generiert. Die Antwort ist so einfach wie überzeugend. Ein schönes, zeitloses Buch, das viele Freunde unter Kieler-Woche-Teilnehmern finden dürfte.

Bootsbau Gestern und Heute
Ja, damals – da war ja immer alles besser! Könnte man denken, dass dies gemeint sei, angesichts des Titels und auch angesichts der Thematik des Buches, dass tatsächlich der „Fortschritt“ im Bootsbau nicht unbedingt ein solcher sein muss. Was ja, nebenbei, nicht nur für den Bootsbau gilt, aber das lassen